Neue OZ: Kommentar zu Finanzkrise
Osnabrück (ots)
Schärfer kontrollieren
Die Krise Griechenlands und anderer überschuldeter Euro-Staaten zieht Kreise. Nicht nur die Steuerzahler, sondern auch Banken, Versicherungen und viele Anleger zahlen einen immer höheren Preis für den naiven Glauben, man könne alle Probleme der Welt mit dem Verteilen von Geld lösen. Milliardenbeträge müssen abgeschrieben werden, Dividenden werden gekürzt oder fallen ganz aus, siehe die Commerzbank.
Jetzt rächt sich bitter, dass es über Jahrzehnte Geld im Überfluss gab und Staaten riesige Kredite erhielten, ohne dass kritisch geprüft wurde, was mit dem Geld geschieht. Das daraus folgende Desaster war absehbar. Anschaulichstes Beispiel dafür ist Griechenland: ein Staat mit einer hinterwäldlerischen Verwaltung, aber ohne solide wirtschaftliche Basis. Milliarden wurden dort ohne ausreichende Prüfung auf Effizienz ausgegeben, Summen, für die jetzt andere Euro-Staaten geradestehen müssen.
Am schlimmsten aber: Ein Ende des Dramas ist nicht abzusehen. Stattdessen versuchen die Euro-Staaten erneut, mit noch mehr Geld zu retten, was kaum mehr zu retten ist. Die Aktion kann nur gelingen, wenn private und öffentliche Geldgeber schärfer kontrollieren, wie seriös sich die Schuldner verhalten. Alle, die von direkten oder indirekten Hilfen profitieren, neben den Griechen auch Portugiesen, Italiener und andere, müssen wissen, dass Solidarität Grenzen hat.
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