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Neue OZ: Kommentar zu gemeinsames Abitur

Osnabrück (ots)

Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit

Die bildungspolitische Karte Deutschlands ist bunt wie ein Flickenteppich. Wegen der föderalen Hoheit in Schulfragen sind die Systeme von Bundesland zu Bundesland verschieden. Wo aber werden Kinder am besten ausgebildet?

Untersuchungen haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass in der Qualität des Unterrichts erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern bestehen. Die Einführung von einheitlichen Abschlussprüfungen wie dem Zentralabitur haben Leistungen zwar vergleichbarer gemacht - allerdings bis auf eine Ausnahme nur innerhalb eines Landes. Dass ein in Bremen abgelegtes Abitur mit der Note "Zwei" längst nicht den Wert einer Bayern-Zwei besitzt, darf aus den PISA-Studien abgeleitet werden. In einer Bildungslandschaft, in der Abiturnoten oft über den Zugang zum Studium entscheiden, ist das schlichtweg ungerecht und nicht weiter zu akzeptieren.

Das gemeinsame Abitur, das Niedersachsen mit fünf weiteren Ländern angehen will, bedeutet einen ersten Schritt hin zu besserer Vergleichbarkeit von Leistungen in Kernfächern - und damit zu mehr Gerechtigkeit. Besonders erfreulich ist die Teilnahme Bayerns. Der Freistaat, bei Bildungsstudien immer vorn dabei, wird kaum seine Standards herunterschrauben. Vielmehr wird insbesondere Niedersachsen gefordert sein, seine Ansprüche an Schüler und Lehrer zu steigern, um im Wettbewerb mit dem Musterschüler nicht deutlicher als bisher negativ aufzufallen.

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