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Neue OZ: Kommentar zu Luftverkehr
Tarife

Osnabrück (ots)

Die Schuld der anderen

Der Kampf ist verloren. Das will die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) nicht einsehen. Die Aufforderung zum Solidarstreik der Fluglotsen war ein verzweifelter Hilferuf. Die Spartengewerkschaft hat ihre Durchschlagskraft überschätzt, die Auswirkung der Arbeitsniederlegung war bislang begrenzt. Woran das liegt? Die Mitarbeiter, die zweistellige Gehaltszuwächse fordern, sind nicht so unersetzlich, wie sie glauben. Das unterscheidet sie von hoch qualifizierten Ärzten, Piloten oder eben Fluglotsen.

Bei all der Diskussion um die Verhältnismäßigkeit der Lohnforderungen gerät aber die Schuld der anderen aus dem Blick. Gemeint sind der Arbeitgeberverband und die Massengewerkschaft Verdi, die Front machen gegen die GdF. Der Zwergenaufstand in Frankfurt ist ein Stellvertreterkrieg. Reiner Selbsterhaltungstrieb veranlasst Verdi, die Spartengewerkschaft schlechtzureden. Die Großgewerkschaft ignorierte zu lange die Interessen kleiner Berufsgruppen. Die Quittung sind Ausgliederungen. Die exorbitanten Lohnforderungen der GdF sind Werbung in eigener Sache, auf Kosten von Verdi.

Und die Arbeitgebervertreter? Sie behaupten, dass Spartengewerkschaften wie die kleine GdF den Betriebsfrieden stören. Aber sind es nicht die Arbeitgeber, die Leiharbeiter in die Firmen holen und damit das Gehaltsgefüge unterwandern? Dann die Tarifeinheit zu fordern ist ausgesprochen dreist.

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