Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
RWE
Osnabrück (ots)
Erstaunlich gelassen
Inzwischen scheint Jürgen Großmann, der Atomkraftgegnern noch immer als Feindbild dient, wieder mit der Welt versöhnt. Obwohl ihm der politisch verordnete schnelle Ausstieg aus der Kernenergie seine Abschiedsbilanz als RWE-Chef verhagelt hat, zeigte er sich gestern überwiegend gut gelaunt. Und die Frage, warum er bei seinem Gehalt fast nichts vom Gewinneinbruch des Konzerns zu spüren bekam, beantwortete er erstaunlich gelassen.
Der scheidende Chef hat gute Gründe dafür. Denn die Basis für bald wieder bessere Geschäfte hat RWE noch unter seiner Führung gelegt. Da ist vor allem der seit 2010 mit Kosten von fast 13 Milliarden Euro erneuerte Kraftwerkspark zu nennen. Die modernen Anlagen tragen auch zu einer besseren Ökobilanz von RWE bei. Gewiss: In dieser Hinsicht gibt es für den Konzern, der seinen Strom größtenteils aus der umweltbelastenden Verfeuerung von Kohle gewinnt, weiterhin viel zu tun. Aber auch hier hat Großmann in seiner Amtszeit mit der Gründung der Ökoenergie-Sparte Innogy die richtigen Weichen gestellt.
Zur Stimmungsaufhellung bei den RWE-Managern trägt wohl auch bei, dass die Braunkohle bei der Stromerzeugung in Deutschland nach der Abschaltung von acht Atommeilern eine stärkere Rolle eingenommen hat. Dieser Energieträger hat bei RWE traditionell eine besondere Bedeutung. Und seine Verstromung ist derzeit viel billiger, als es die Erfinder des Handels mit Emissionsrechten geplant hatten.
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