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Neue OZ: Kommentar zu Griechenland
Schuldenschnitt

Osnabrück (ots)

Noch keine Wende

Hoffnung keimt, es gibt eine Verschnaufpause und eine Chance auf einen Neuanfang: Dass Politiker den Schuldenschnitt zugunsten von Griechenland derart positiv bewerten, ist nur allzu verständlich. Monatelang haben sie bis an den Rand der Erschöpfung darum gerungen, das Land vor der Staatspleite zu bewahren. Da wirken die neuen Nachrichten aus Athen wie eine Erlösung. Realistischer ist allerdings die Ausdrucksweise der Ratingagenturen. Völlig zu Recht senken sie den Daumen und sprechen von Zahlungsausfall, was die Sache treffend beschreibt. Immerhin müssen die privaten Gläubiger mehr als 100 Milliarden Euro abschreiben, eine riesige Summe.

Griechenland wird damit zwar von einer schweren Last befreit. Man könnte auch sagen: Eifrige Helfer haben Klarschiff gemacht. Unter Deck sieht es aber immer noch katastrophal aus, denkt man an den überdimensionierten und ineffizienten öffentlichen Sektor sowie die international wenig wettbewerbsfähige Wirtschaft. Von Rückenwind, den Griechenland so dringend benötigt, um wieder nach vorne zu kommen, ist bislang nichts zu spüren. Im Gegenteil: Aktuell geht es zurück, die Wirtschaft schrumpft.

Von Athen gehen damit weiter große Risiken aus. Und damit bleiben auch andere Euro-Krisenstaaten wie Spanien und Italien im Blick besorgter Anleger. Die Wogen in der Euro-Zone sind etwas kleiner geworden, doch beruhigt hat sich die Lage noch nicht.

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