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Neue OZ: Kommentar zu Renten

Osnabrück (ots)

Kein Grund zum Jubeln

Die Rentenerhöhung ist spürbar, aber kein Grund zum Jubeln: 2,18 Prozent im Westen sind weniger als nach dem Aufschwung des vergangenen Jahres erwartet worden war. Zudem liegt der Wert unter der aktuellen Inflationsrate von 2,3 Prozent. Mit anderen Worten: Den Rentnern drohen weitere Kaufkraftverluste.

Dies ist vor allem deshalb bitter, weil viele Ruheständler nicht auf Rosen gebettet sind. Hunderttausende leben von Grundsicherung, also auf Hartz-IV-Niveau, oder nur wenig besser. Das heißt: Jeder Euro ist verplant; Preissteigerungen machen sich in solchen Kreisen besonders schmerzlich bemerkbar.

Massive Veränderungen in der Arbeitswelt verschärfen die Probleme in der Altersvorsorge. Langzeitarbeitslose, Bezieher von Niedriglöhnen, kaum abgesicherte Solo-Selbstständige - sie alle sind von Altersarmut bedroht. Aber auch wer bessergestellt ist, sollte nicht allzu sorglos in die Zukunft schauen. Denn das Rentenniveau sinkt. Im Jahr 2025 werden die Renten, gemessen am Durchschnittsverdienst, etwa ein Viertel niedriger sein als heute, so eine Prognose.

Für die Bundesregierung ergeben sich aus all dem viele neue Arbeitsaufträge - sowohl mit Blick auf die Vermeidung von Altersarmut als auch bei der Förderung privater und betrieblicher Altersvorsorge. Nach etlichen Vorgängern kann sich auch Ursula von der Leyen noch als Rentenreformerin hervortun.

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