Neue OZ: Kommentar zu Verlage
Literatur
Osnabrück (ots)
Knallharter Machtkampf
Anna Katharina Hahn kann sich freuen: Die Suhrkamp-Autorin ist mit ihrem Roman "Am Schwarzen Berg" für den diesjährigen Leipziger Buchpreis nominiert. Für ihre Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz dürfte dagegen derzeit die Freude getrübt sein: Medienunternehmer Hans Barlach rückt mit seinem Übernahmeangebot den seit sechs Jahren andauernden Machtkampf in der Chefetage des legendären Literaturverlags erneut medial in den Fokus, und das Verlagsprogramm an den Rand. Der knallhart ausgetragene Interessenkonflikt sendet so bis zum Richterspruch ein fatales Signal nach außen: Suhrkamp begründete einst seinen Ruf mit Büchern, die gesellschaftliche Debatten auslösten. Nun debattieren lieber die Gesellschafter. Leidtragende dieser unguten Situation könnten am Ende die Lektoren und Autoren sein. Dabei war gerade Ruhe in den Verlag eingekehrt nach den turbulenten Jahren um Erbstreit und Umzug des Verlags von Frankfurt nach Berlin.
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