Neue OZ: Kommentar zu Atomwaffengipfel
Osnabrück (ots)
Atomare Bedrohung wächst
Wird der zweite Weltgipfel für Atomsicherheit mehr produzieren als wohlfeile Absichtserklärungen? Wahrscheinlich werden die Staatslenker keine echten Fortschritte erzielen. Gemessen an Barack Obamas Verheißung von einer atomwaffenfreien Welt, ist die Menschheit seit der Prager Rede des US-Präsidenten ohnehin diesem ehrenwerten Ziel kein Stück näher gekommen.
Im Gegenteil: Die Bedrohung wächst. Nordkorea und der Iran rüsten militärisch auf. Westliche Geheimdienste und die Internationale Atomenergiebehörde befürchten, dass Teheran den Atomwaffensperrvertrag in naher Zukunft brechen könnte.
Das kluge Regelwerk ist mehr als vier Jahrzehnte alt. Es erlaubt den alten Atommächten USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich den Besitz von Nuklearwaffen. Sie verpflichteten sich zugleich zur vollständigen Abrüstung. Der übrigen Welt soll der Bau der Massenvernichtungswaffe untersagt bleiben. Kurz: Obamas viel gepriesene Rede, für die er sogar den Friedensnobelpreis bekam, wiederholte Altbekanntes, ohne Antworten auf die wahren Probleme zu liefern. Schließlich ist der Vertrag in der Praxis nur mangelhaft durchgesetzt, wie die Beispiele Israel, Pakistan und Indien auf teils erschreckende Weise zeigen. Je mehr Krisenstaaten in den Besitz der Atomwaffe gelangen, desto größer ist die Gefahr eines nuklearen Krieges. Und: Auch Al Kaida trachtet nach einer schmutzigen Bombe.
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