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Neue OZ: Kommentar zu Koalition

Osnabrück (ots)

Bedenkliche Zerrüttung

Diese Ehe stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Doch jetzt ist die Zerrüttung bei Schwarz-Gelb bedenklich weit gediehen. Dass CDU-Chefin Angela Merkel so heftig die guten Beziehungen zur FDP unterstreicht, ist verräterisch: In Wahrheit und trotz aller Treueschwüre geht die Union schon auf Brautschau. Wenn die FDP 2013 wegen Schwindsucht ausfällt, will die Kanzlerin nicht solo dastehen.

Ermüdungserscheinungen zur Hälfte einer Wahlperiode sind nichts Besonderes. Das war auch in der jetzt so glorifizierten Großen Koalition so. Das Traumpaar Franz Müntefering und Angela Merkel hatte sich nach einer Weile absolut nichts mehr zu sagen, begegnete sich aber immer noch auf Augenhöhe. Das ist aktuell nicht mehr der Fall: Merkel duldet FDP-Chef Philipp Rösler nur noch als Lebensabschnittspartner. Sie wird Rösler nicht verzeihen, dass er sie bei der Präsidenten-Suche düpiert hat und sich auf die Seite von Rot-Grün schlug. Und dass der Liberale in der Sendung "Markus Lanz" um eines schnellen Lachers willen den Vergleich der Kanzlerin mit einem Frosch zuließ, kam auch in Merkels schwarzes Buch. So flirtet die Kanzlerin mit der SPD, die im Ernstfall sofort Ja sagen würde. Und Norbert Röttgen, der grüne Schwarze, sondiert derzeit in Nordrhein-Westfalen, ob Schwarz-Grün ein Hirngespinst ist oder doch eine Option. Dies alles verschärft den Autoritätsverlust von Rösler, und seine Unberechenbarkeit.

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