Neue OZ: Kommentar zu Tarifeinigung im öffentlichen Dienst
Osnabrück (ots)
Zu verkraften
Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Dieser Spruch scheint sich auch für die Tarifeinigung im öffentlichen Dienst zu bestätigen, nachdem sich der Pulverdampf etwas gelegt hat.
Das Wehklagen großer Metropolen wie Berlin oder Oberhausen, denen das Wasser tatsächlich schon lange bis zum Hals steht, ist zum Teil nachvollziehbar.
Der Lohn- und Gehaltszuwachs für die Beschäftigten von Bund und Kommunen von stufenweise 6,3 Prozent innerhalb der nächsten zwei Jahre soll nach Berechnungen des Deutschen Städte- und Gemeindebundes 2,2 Milliarden Euro in diesem und rund 4,3 Milliarden Euro im nächsten Jahr kosten. Das klingt zwar nach einem gewaltigen Schluck aus der Pulle. Für die meisten Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst bleibt die Freude darüber aber wohl überschaubar: Der Fahrer eines Müllwagens oder ein Hausmeister werden in drei Schritten erst ab 1. August 2013 brutto rund 130 Euro mehr bekommen, bevor Steuern und Abgaben den Betrag wieder reduzieren.
Verantwortlich für die Finanzmisere vieler Städte und Gemeinden sind ohnehin nicht die Lohnzuwächse ihrer Beschäftigten. Es ist die ungerechte Verteilung der Steuereinnahmen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden.
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