Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Krankenhäuser
Osnabrück (ots)
Sachlich bleiben
Wechselbad der Gefühle für Senioren: Während Bundespräsident Gauck klug und abgewogen über flexible Übergänge in den Ruhestand spricht, flammt in Berlin ein schriller Streit um eine mögliche Diskriminierung älterer Menschen wieder auf. Ist die Koalition drauf und dran, ethische Grundsätze über Bord zu werfen? Müssen Senioren damit rechnen, aus Kostengründen keine Knie- und Hüftgelenksprothesen mehr zu bekommen?
Fakt ist: Die Regierung bemüht sich, die Kosten im Gesundheitswesen zu begrenzen. Anreize, möglichst viel zu operieren, sollen gestrichen werden. Denn es kann nicht sein, dass vor allem deshalb zum Skalpell gegriffen wird, damit eine Klinik eine Rechnung schreiben kann. Überflüssige Eingriffe müssen tunlichst vermieden werden. Das liegt sowohl im Interesse der Kassen, die sparen müssen, als auch der Patienten, denen unnötige Schmerzen und Probleme erspart bleiben.
Was aber ist notwendig, was zu viel? Dies auszuloten bleibt extrem schwierig. Eines aber steht fest: Eine aufgeregte Debatte, wie sie jetzt wieder entbrannt ist, dient niemandem. Statt Senioren zu verunsichern, ist Aufklärung vonnöten. Dazu eine Zahl: Mehr als 400 000 Menschen werden jährlich Knie- und Hüftgelenke eingesetzt. Das ist ein Rekordwert, der auf alles Mögliche schließen lässt, nur nicht auf Rationierung.
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