Neue OZ: Kommentar zu Wahlen in Schleswig-Holstein
Osnabrück (ots)
Spannende Wahl
Bei so mancher Landtagswahl lässt sich vorher abwinkend sagen: Die Wahl ist bereits gelaufen, der Sieger steht schon fest. In Schleswig-Holstein dagegen wird es sehr spannend - nicht allein wegen der Frage, wer in die Fußstapfen des scheidenden Landesvaters Peter Harry Carstensen tritt. Da Wähler immer weniger berechenbar sind, ist lediglich klar: Die nächste Landesregierung wird eine Koalition sein. Vieles spricht dafür, dass es eine Große Koalition sein wird. Doch das wäre nicht das beliebteste Modell.
Kopf an Kopf liegen in den Umfragen die beiden Volksparteien: die SPD mit dem pragmatisch-gemäßigt agierenden Torsten Albig und die CDU mit dem zurückhaltenden Kandidaten Jost de Jager. Darüber hinaus spielt im nördlichsten Bundesland vor allem das Abschneiden der kleineren Parteien eine wichtige Rolle. Die FDP mit dem eigenwilligen Wolfgang Kubicki und die Linke müssen um den Einzug in den Kieler Landtag bangen, während der Neuling Piratenpartei auch im Norden für frischen Wind sorgt und mit den Grünen darum konkurriert, die coolste Politik zu machen. Und der Südschleswigsche Wählerverband, Partei der dänischen Minderheit, könnte erneut zum Mehrheitsbeschaffer für das linke Lager werden.
Zwar bestimmten Themen wie Bildung, Energie und Schuldenbremse den typischen Lagerwahlkampf. Doch die Inhalte gerieten angesichts der ungewöhnlichen Parteienkonstellation etwas in den Hintergrund.
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