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Neue OZ: Kommentar zu Wahlen in Nordrhein-Westfalen

Osnabrück (ots)

Kraft mit sensationellem Auftrieb

Was für ein Triumph für Hannelore Kraft! Chefin einer rot-grünen Minderheitsregierung auf Abruf - diesen Makel tilgte die Sozialdemokratin mit ihrem sensationellen Wahlsieg.

Jede Kraft braucht einen Antrieb. Mit diesem feinsinnigen Wahlslogan und rund 12 Prozent empfehlen sich die Grünen weiter als verlässliche Partner - die Botschaft geht auch in Richtung Berlin.

Der große Verlierer heißt Norbert Röttgen. Das Desaster für ihn und die CDU könnte nicht größer sein. Bereits 2010 stand Jürgen Rüttgers als christdemokratischer Frontmann und selbst ernannter Arbeiterführer fassungslos vor 34,6 Prozent. Mit Röttgen stürzte die CDU ins Bodenlose. Volkspartei, das ist für sie in NRW Geschichte.

Der Fall Röttgen ist ein Beispiel für chaotisches Agieren auf der politischen Bühne. Der 46-Jährige hielt verbissen am Amt des Bundesumweltministers fest, bekannte sich nie klar zu NRW und steht jetzt vor einem Scherbenhaufen. An Rhein und Ruhr will ihn niemand mehr. Sein prompter Rücktritt als Landesvorsitzender zeigt das. Auch als stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender dürften seine Tage gezählt sein.

Früher als Kronprinz von Bundeskanzlerin Merkel gehandelt, trägt er in Berlin einen "kw"-Vermerk: künftig wegfallend. Allein die Tatsache, dass sich die Kanzlerin angesichts der Schwäche der Regierungskoalition keine Kabinettsumbildung leisten kann, sichert Röttgen das politische Überleben in Berlin.

Der Einzug der Piraten, der Schiffbruch der Linken und eine überraschend klar vom Untergang verschonte FDP - am Wahlabend eher Randthemen.

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