Neue OZ: Kommentar zu G8
Gipfel
Osnabrück (ots)
Machtlose Mächtige
Viel Gerede, wenig Wirkung, so lautet das Fazit des G-8-Gipfels. Da kommen die Chefs der acht reichsten Industrienationen zusammen, um die drängenden Probleme der Zeit anzupacken, und heraus kommt, nichts. Jedenfalls nichts als schwammige Absichtserklärungen und das ständige Wiederholen von bereits Gesagtem. Beispiel Wirtschaftskrise: Die gegensätzlichen Positionen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die aufs Sparen setzt, und Frankreichs Präsident François Hollande, der Wachstumsimpulse will, konnte das G-8-Treffen nicht überwinden. Am Ende einigten sich die Beteiligten darauf, sich nicht zu einigen, und sind damit kein Stück weiter als vorher.
Insgesamt vermittelte der Gipfel das Gefühl, Ziel sei es, dass jeder Regierungschef erhobenen Hauptes nach Hause reisen kann. Um dort zu verkünden: Seht, ich musste keinen Zentimeter weichen. Dadurch sind die vermeintlich Mächtigsten der Welt neuen Lösungsansätzen jedoch so fern wie eh und je. Euro-Krise, Iran, Syrienkonflikt, Afghanistan, konkrete Beschlüsse sucht man vergeblich. Und natürlich darf die beinahe obligatorische Versicherung nicht fehlen, dem Hunger in der Welt den Kampf anzusagen, obwohl die G 8 ihre letzte Zusage von 22 Milliarden Euro für Ernährungsprogramme bisher nicht erfüllt haben. Spätestens der Gipfel hat damit gezeigt, dass die Mächtigen derzeit vor allem eins sind: ziemlich machtlos.
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