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Neue OZ: Kommentar zu Kultur
Musik
Orchester

Osnabrück (ots)

Die Wüste lebt

Die neuen und die traditionsreichen Konzerthäuser müssen sich keine Sorgen machen: Es wird auch in Zukunft genügend Spitzenorchester geben, um die Tempel adäquat zu bespielen. Aber müssen das unbedingt die Berliner oder die Münchner Philharmoniker sein? Wenn es doch bald Ersatz aus den arabischen Golfstaaten oder aus China gibt?

Diese Länder werben gerade um junge Spitzenmusiker aus aller Welt. Denn sie suchen Anschluss an den Westen, und das tun sie, indem sie versuchen, besser zu sein als die Länder mit ihrer angestammten Orchestertradition. Daher locken sie Musiker, unter anderem aus dem Land mit der dichtesten Orchesterlandschaft: aus Deutschland.

Damit verschieben sich kulturelle Gewichte: Zu den Traditionsorchestern aus Deutschland treten neue Klangkörper aus Katar und China in Konkurrenz. Gleichzeitig wird die Luft in der Fläche dünn: Während München über eine neue Philharmonie nachdenkt, müssen die Duisburger froh sein, wenn sie auch nur ihr Orchester erhalten. Bei uns veröden blühende Orchesterlandschaften, die Wüste aber lebt.

Ralf Döring

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

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