Neue OZ: Kommentar zu Energie
Umwelt
Klima
Osnabrück (ots)
Verpuffte Warnungen
Die erschreckend nüchterne Umweltbilanz der Vereinten Nationen kurz vor dem Erdgipfel in Rio soll wachrütteln, und verfehlt doch ihre Wirkung. Schuld ist ein Ritual, das zum Überdruss führt, obwohl es sich bei Klimawandel, Ressourcenschutz und Welternährung um Schicksalsfragen der Menschheit handelt. Regelmäßig vor großen Konferenzen wird Alarm geschlagen, freilich stets nach dem Motto: Ein Wandel ist möglich, wenn sofort gehandelt wird. Dummerweise wiederholen sich derartige Warnungen seit Jahren, besonders eindringlich vor dem Weltklimagipfel 2009 in Kopenhagen. Geschehen ist jedoch wenig. Deshalb verpuffen die Hiobsbotschaften, weil niemand mehr an deren Ernsthaftigkeit glaubt. Kopenhagen bleibt in dieser Hinsicht ein Tiefpunkt. Die Gipfel auf Bali und in Posen, Cancún und Durban waren aber auch nicht viel besser. Meistens sind die Abschlusserklärungen das bedruckte Papier nicht wert. Doch mit Verlaub: Trifft diese Krux der Gipfelitis nicht auch auf alle anderen hochkarätigen Konferenzen wie etwa G 8 und G 20 zu?
Mit Blick auf den Umwelt- und Ressourcenschutz ist jedoch eine kleinteiligere Verhandlungsarchitektur als unter dem UN-Dach zumindest überlegenswert. Denn die sich teils fundamental widersprechenden Interessen von rund 190 Staaten blockieren den Wandel zur Grünen Wirtschaft. Nachfolgende Generationen haben aber ein Recht darauf.
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