Neue OZ: Kommentar zu Syrien
Konflikte
Osnabrück (ots)
Die Lunte brennt
Viel zu lange hat Baschar al-Assad an der Lunte des Fasses mit der Aufschrift Bürgerkrieg gezündelt. Dass es hochgeht, ist nach dem jüngsten Massaker leider kaum zu vermeiden. Was als Aufstand gegen den Machthaber begann, ließ dieser zu einem Religionskrieg eskalieren: Erneut hat wohl die Schabiha-Miliz - dem alawitischen Präsidenten treu ergeben, die Sunniten eines ganzen Dorfes laut Opposition mit Knüppeln erschlagen und mit Messern aufgeschlitzt.
Die Gräueltat zeigt, dass der Konflikt nicht länger nur an der Person Assad hängt. Deswegen führt es auch nicht zum Frieden, wenn allein seine Herrschaft endet. Für eine Exillösung ist es zu spät. Ein militärisches Eingreifen verbietet sich ebenfalls. Noch mehr Waffen im Land würden noch mehr Tote bedeuten.
Gleichwohl wird unweigerlich der Tag kommen, an dem Assad nicht weiter die Geschicke Syriens lenkt. Dann kommt es auf Saudi-Arabien an, die Schutzmacht aller Sunniten. Riad muss sich schon jetzt darauf vorbereiten, in der Nach-Assad-Ära einen mäßigenden Einfluss auf die syrischen Sunniten auszuüben, damit diese sich nicht an den Alawiten rächen, einer Gruppe schiitischer Muslime. Das würde ihre Schutzmacht Iran auf den Plan rufen, und einen regionalen Flächenbrand entzünden.
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