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Neue OZ: Kommentar zu Griechenland
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Osnabrück (ots)

Pest und Cholera

Tag der Entscheidung in Griechenland: Übernehmen nach der Wahl die Linken das Ruder, könnte sich die Schuldenkrise dramatisch zuspitzen. Denn dann droht eine Aufkündigung der mit den Gläubigern vereinbarten Sparauflagen. Und am Ende erscheint sogar ein Austritt aus der Euro-Zone möglich.

Wegen der Turbulenzen, die damit verbunden wären, ist dies zu Recht ein gefürchtetes Szenario. Fest steht aber auch: Erpressen lassen dürfen sich die EU und andere Geldgeber nicht. Zwar kann man darüber nachdenken, Details zu korrigieren. So ist es kaum vorstellbar, dass das von einer tiefen Rezession geplagte Griechenland schon 2015 wieder auf den Kapitalmarkt zurückkehren und bezahlbare Kredite aufnehmen kann. Am Grundsatz aber, dass es Geld oder Garantien nur gegen die Erfüllung von Auflagen gibt, darf nicht gerüttelt werden. Ansonsten werden die Krisenstaaten zum Fass ohne Boden.

Die Griechen sind mithin gut beraten, sich ihre Wahl reiflich zu überlegen. Es klingt verlockend, wenn die Linken ein Ende des Spardiktats versprechen. Doch bisher haben sie nicht erklären können, wo dann das benötigte Geld herkommen soll. Andererseits sind Konservative und Sozialisten, die den Staat jahrzehntelang abgewirtschaftet haben, keine verlockende Alternative. Zugespitzt: Die Griechen haben die Wahl zwischen Pest und Cholera.

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