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Neue OZ: Kommentar zu Religion
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Osnabrück (ots)

Sympathie für Islamisten

Missbrauch, Priestermangel, Vatileaks, und vor allem die Austritte: Die katholische Kirche erlebt unruhige Zeiten. Und Angst vor dem Bedeutungsverlust scheint gewaltig, zumindest bei einem Gläubigen, dem Büchner-Preisträger Mosebach. Nur so ist sein verblüffender Aufruf zur Strafverfolgung von Blasphemie zu erklären.

An Schulen, meint Mosebach, werde das Christentum als "gewaltträchtige Ideologie" geschmäht, die deutschen Christen hält er für indifferent. Aus diesem an Verfolgungswahn grenzenden Gefühl der Bedrohung äußert er Sympathie für Islamisten, die Gotteslästerern "einen gewaltigen Schrecken" einjagen, sprich: sie bedrohen. Bevor religiöse "Empörung zu einem öffentlichen Problem" wird, will Mosebach einfach den Anlass verbieten. Zensur sei ohnehin "überaus anregend". Merke: "Es wird das soziale Klima fördern, wenn Blasphemie wieder gefährlich wird" und der Künstler für "seine Freiheit einen hohen Preis zu zahlen hat". Gefährlich ist vor allem Mosebach selbst, der den Hass der Fanatiker in Gesetze fassen möchte.

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