Neue OZ: Kommentar zu Notfälle
Industrie
Gas
Osnabrück (ots)
Offene Fragen
Die 134 Beschäftigten des Hagedorn-Werkes im Lingener Ortsteil Schepsdorf wollen nichts anderes, als in Ruhe zu arbeiten, und hoffen darauf, dass sie nach Abschluss des Insolvenzverfahrens weiter in dem Werk tätig sein können. In dieser ohnehin schon angespannten Lage explodiert eine Pumpe und setzt in der Folge giftige Nitrosegase frei. Was folgt, hat sich bei den Lingenern nach den Großfeuern in den Jahren 1995 und 1996 buchstäblich eingebrannt: Großeinsätze der Hilfskräfte und die bange Frage, ob sie die Gefahr für die Bevölkerung rasch eindämmen können. Das ist auch diesmal gelungen.
Miserabel war hingegen das Krisenmanagement. Warum hat die Stadt darauf verzichtet, im Laufe des Donnerstags eine gemeinsame Pressekonferenz mit den Verantwortlichen des Einsatzes und der Firma einzuberufen, um deutlich zu machen, dass man beim Thema Sicherheit an einem Strang zieht? Unverständlich bleibt auch, weshalb die Feuerwehr so spät alarmiert worden ist. Jetzt gilt es umso mehr, alle offenen Fragen zu klären. Die von den Grünen beantragte öffentliche Sitzung des Umweltausschusses bietet dazu eine gute Gelegenheit. Die Verantwortlichen von Hagedorn müssen nach dem Unfall von vorne anfangen, um neues Vertrauen in der Bevölkerung zu erwerben. Dafür benötigen sie viel Kreativität.
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