Neue OZ: Kommentar zu Parteien
SPD
Niedersachsen
Osnabrück (ots)
Kein Anlass zur Euphorie
Der SPD ist am Wochenende in Hameln gelungen, was für eine erfolgreiche Wahl unerlässlich ist: Sie hat Geschlossenheit demonstriert und Motivation in den eigenen Reihen erzeugt. Spitzenkandidat Stephan Weil kann auf uneingeschränkte Unterstützung bauen; die eigentlich heikle Einordnung der Kandidaten auf der Landesliste erfolgte nach außen hin mit bemerkenswerter Disziplin.
Und dennoch: Zur Euphorie besteht für die SPD sechs Monate vor der Landtagswahl kein Anlass. Selbst wenn Rot-Grün nach letzten Umfragen auf eine Mehrheit in der Wählergunst bauen könnte, bedeutet dies noch keine Regierungsgarantie: Je mehr Parteien in den Landtag kommen, desto enger wird es für eine Koalition aus SPD und Grünen.
Offen ist auch, in welchem Ausmaß der direkte Vergleich der Spitzenkandidaten den Ausschlag gibt. Im Moment liegt da der populäre Amtsinhaber David McAllister (CDU) vorn; der Großstädter Weil hat gerade im dörflichen Bereich noch einigen Nachholbedarf. Inwieweit hier der SPD-Vorstoß für eine stärkere Gewichtung von Regionen Wähler elektrisieren kann, erscheint fraglich.
In einer Region könnte nach dem 20. Januar gar Tristesse einkehren: Im Bereich Osnabrück/Emsland müssen Sozialdemokraten wegen schlechter Listenplätze ihren Wahlkreis direkt gewinnen, um in den Landtag einzurücken - vor allem im traditionell konservativen Emsland ein aussichtsloses Unterfangen.
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