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Neue OZ: Kommentar zu EU
Arzneimittel

Osnabrück (ots)

Zum Wohl von Patienten und Probanden

Es liegt im Interesse der Patienten, wenn die EU-Kommission die Arzneimitteltests innerhalb Europas künftig erleichtern und bürokratische Hürden zwischen den Mitgliedstaaten abbauen will. Denn das Vorkommen und die Verbreitung von Krankheiten enden nicht an Ländergrenzen. Das neue Gesetz führt daher zu einem großen Fortschritt, immer vorausgesetzt, die bisherigen Sicherheitsstandards werden penibel eingehalten. Durch die Forschung kann es zum Beispiel gelingen, mit weniger oder geringer dosierten Chemotherapeutika die gleiche Wirkung zu erzielen.

Die EU-Kommission reagiert mit der Gesetzesreform vor allem auf das zweifelhafte Vorgehen der Pharmaindustrie, klinische Prüfungen mehr und mehr in Entwicklungs- und Schwellenländer zu verlagern, etwa nach Asien oder Südamerika. Die Unternehmen sparen auf diese Weise immense Verwaltungs- und Versicherungskosten. Das ist aus ihrer Sicht noch verständlich. Doch skandalös und unethisch ist die Verlagerung der Menschenversuche immer dann, wenn die Teilnehmer an medizinischen Studien nur ungenügend untersucht werden und sie damit aufgrund mangelnder Kontrollen ihr Leben aufs Spiel setzen. Außerdem ist es vorgekommen, dass Arzneimittelstudien verheimlicht wurden, wenn deren Ergebnisse negativ ausfielen. Auch hier sieht die Europäische Kommission klare Verbesserungen vor. Sie kommen auch den Probanden in den Drittstaaten zugute. Christof Haverkamp

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