Neue OZ: Kommentar zu USA
Unternehmen
Facebook
Osnabrück (ots)
Die Perspektive fehlt
An der Börse geht es nicht um Freundschaften, sondern um Erwartungen und die Perspektive. Beides bereitet Facebook Probleme. Obwohl das soziale Netzwerk solide Zahlen vorlegt, mehr Umsatz und mehr Mitglieder vorweisen kann, zeigen sich Anleger enttäuscht und schicken die Aktie auf Talfahrt. Dafür gibt es Gründe.
Der erzielte Umsatz ist für einen Reichweiten-Riesen wie Facebook erneut zu gering. Pro Nutzer nahm die Plattform in Asien im vergangenen Quartal nur 55 US-Cent ein, das ruft bei keinem Investor Begeisterungsstürme hervor. Einnahmen generiert die Seite über Werbeanzeigen. Doch die Zweifel der Firmen am Nutzen teurer Anzeigen auf der Plattform werden immer größer. Im Mai zog mit General Motors einer der größten Kunden die Notbremse und stoppte sein Engagement.
Viel schwerer wiegt, dass Facebook selbst keine Idee zu haben scheint, wie es diese Zustände in Zukunft ändern soll. Immer mehr Mitglieder greifen über Programme für Smartphones und Tablet-PCs auf das Netzwerk zu. Hier fehlt es jedoch an Lösungen, Werbung und Bezahlinhalte zu platzieren, ohne damit den Zorn der Nutzer auf sich zu ziehen, die mit ihren Daten den einzigen Wert des Netzwerks darstellen. Mitglieder und Werbewirtschaft verfolgen völlig unterschiedliche Interessen. Wenn Facebook nicht bald einen überzeugenden Mittelweg präsentieren kann, wird der Weg der Aktie weiter nur eine Richtung kennen: abwärts.
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