Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Commerzbank
Osnabrück (ots)
Gefährlich schwach
Vor rund vier Jahren musste der Steuerzahler die Commerzbank vor der Pleite retten. Die Aktion ist auch aus heutiger Sicht richtig. Der Untergang von Deutschlands zweitgrößtem Geldhaus hätte Risiken für die gesamte Finanzbranche bedeutet, die nicht zu verantworten waren. Umso schlimmer, dass sich die Perspektive des Geldhauses auch heute nicht besser darstellt. Im Gegenteil. Die Lage spitzt sich gefährlich zu. Man muss schon lange suchen, um im Commerzbank-Konzern überhaupt noch einen hell leuchtenden Stern zu finden. Die Online-Tochter Comdirect gehört zweifellos dazu. Aber das war's auch schon weitgehend.
Das Investmentbanking schwächelt. Hinzu kommen herbe Verluste aus dem Immobilien- und Schiffsgeschäft, die sich ein Geldhaus, das dermaßen angeschlagen ist wie die Commerzbank, eigentlich nicht leisten kann. Die schlimmste Entwicklung aber ist, dass jetzt auch noch das Privatkundengeschäft der Commerzbank einbricht. Ausgerechnet! Um dieses Standbein zu stärken, hatte die Commerzbank vor vier Jahren die Dresdner Bank übernommen. Der Brocken erwies sich nach Ausbruch der Finanzkrise aber als zu groß. Erst die Übernahme der Dresdner Bank machte die staatliche Rettungsaktion für die Commerzbank überhaupt notwendig, und zumindest bis heute sind keine positiven Effekte des Zukaufs erkennbar.
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