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Neue OZ: Kommentar zu Olympia
London

Osnabrück (ots)

Thank you, London

Die deutsche Mannschaft mag ihre überhöhten Zielvorgaben nicht erfüllt haben, London schon. Als weltoffene Metropole zeigte sich die Stadt in den letzten 17 Tagen entspannt und freundlich. Der Brite neigt an sich nicht dazu, auf Menschen zuzugehen. Während der Zeit der Spiele war das anders. Endlose Schlangen? Militarisierte Spiele? Die schlimmsten Befürchtungen haben sich wie so oft bei Großereignissen als haltlos erwiesen. Dabei hatten die Briten auch Glück. Denn die Sportstätten waren angesichts des traditionellen Wetters durchaus optimistisch geplant: Vieles fand unter freiem Himmel statt. Diese Spiele hätten leicht ins Wasser fallen können.

Schade, dass wenig bleiben wird von all den wunderbaren Orten. Das Reitstadion etwa hätte es verdient, künftig Ort für Nationenpreise zu sein. Doch das meiste wird ab- oder zumindest zurückgebaut. Nachhaltig ist hier wenig. Da stellt sich die Frage: Hat London diese Spiele eigentlich gebraucht? Vermutlich nicht. Die Stadt pulsiert auch so. Doch die Spiele brauchten London. Die Abkehr vom Gigantismus tat gut. Mögen sie auch nicht ganz die Strahlkraft der Spiele von Barcelona oder Sydney erreicht haben, so geht die olympische Bewegung gestärkt aus ihnen hervor. Auch weil die Briten eine Euphorie erzeugt haben, die ansteckte. Ob das all die hohen Kosten rechtfertigt, muss sich zeigen. Doch die Idee, Olympia aus Spargründen stets am selben Ort auszutragen, sollte man verbannen. Es ist doch schön zu sagen: Goodbye London, olá Rio.

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