Neue OZ: Kommentar zu Choreografenwettbewerb in Hannover
Osnabrück (ots)
Auf zum großen Sprung
In der zeitgenössischen Tanzszene mangelt es nicht an neuen Soli und Duetten von freien Choreografen. "Die Kooperation ist auf den Ort zugeschnitten", sagte Hannovers Kulturdezernentin Marlis Drevermann. "Wir kümmern uns nicht um die Hardware", sagte sie in Bezug auf die Existenz von choreografischen Zentren wie beispielsweise in Essen. Anstatt Geld in zusätzliche Infrastruktur zu stecken, werde in Hannover die künstlerische Arbeit gestärkt. Nach Tanzproduktionen, die von einer größeren Tänzergruppe getragen werden, schaut man in diesem Bereich häufig vergeblich aus.
Nicht künstlerische Dringlichkeit, sondern finanzielle Not steckt oftmals hinter der Wahl für das Mini-Ensemble. Das zeigt nicht zuletzt seit Jahren die Auswahl des internationalen Choreografenwettbewerbs in Hannover. Dort schlägt man nun mit dem Künstlerresidenzprogramm "Think Big" einen vielversprechenden Weg ein, um jungen Künstlern die Arbeit in größeren Dimensionen zu ermöglichen: Drei Monate Zeit haben sie für die Entwicklung einer Choreografie mit etwa zehn Tänzern. Zeit, in der sie die Infrastruktur der Staatsoper nutzen können - und am Ende der große Auftritt beim Festival Tanztheater International.
Die Stadt Hannover leistet sich bisher kein festes Haus für internationale freie Choreografen wie zum Beispiel Essen. Mit "Think Big" kann sich Hannover als kreativer Produktionsstandort profilieren - ohne zusätzliche Verpflichtungen.
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