Neue OZ: Kommentar zu Arbeitslosigkeit
Osnabrück (ots)
Im Sog der Krise
Ist dies die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt? Nach dem leichten Anstieg der Erwerbslosenzahl im August macht sich Skepsis breit, wie lange das deutsche Jobwunder noch anhält. Die Sorgen sind berechtigt, doch zur Panik besteht kein Grund.
Fest steht: Im internationalen Vergleich ist der Arbeitsmarkt der Bundesrepublik nach wie vor stabil. Die Zahl der Erwerbstätigen steigt sogar noch.
Die weiteren Aussichten sind freilich deutlich trüber. Im zweiten Quartal ist die Wirtschaft nur noch um 0,3 Prozent gewachsen. Und für den Rest des Jahres erwarten Ökonomen keine großen Sprünge mehr. Ein Indiz dafür ist auch, dass sich die Wirtschaftsstimmung in der Euro-Zone weiter verschlechtert hat. Wen wundert es angesichts der desaströsen Staatsschuldenkrise? Man musste kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass die Exportnation Deutschland sich diesem Abwärtssog nicht dauerhaft würde entziehen können. Stagnation, Rezession und Sparprogramme in den Krisenstaaten fordern ihren Preis.
Umso wichtiger ist es, endlich Mechanismen zur Lösung der Krise zu finden. Zusätzlich muss alles getan werden, um die Binnennachfrage zu fördern. Auf den Arbeitsmarkt bezogen, bedeutet dies: Es dürfen nicht noch mehr regulär Beschäftigte durch schlechter bezahlte Arbeitskräfte ersetzt werden. Lohndumping durch Leiharbeit und Werkverträge muss beendet werden.
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