Neue OZ: Kommentar zu Flugbegleiter/Streik/Lufthansa
Osnabrück (ots)
Wirkungstreffer aus der Kabine
Wann genau und wo auch immer Flugbegleiter der Lufthansa ihre Arbeit niederlegen, eines steht fest: Der heutige Streik wird allen Beteiligten wehtun. Die betroffenen Passagiere werden von Verspätungen und Annullierungen genervt sein; die Lufthansa wird durch Umbuchungen, Stornierungen und Ausfälle allein an diesem Freitag mehrere Millionen Euro verlieren. Und die Manager der bestreikten Flughäfen werden alle Hände voll zu tun haben, die Folgen des Ausstands für den Luftverkehr so gering wie möglich zu halten.
Genau das soll und darf der Streik der Stewardessen und Stewards aber auch bezwecken. Nach 13 Monaten zäher Verhandlungen im Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft UFO und Europas größter Fluggesellschaft sowie drei Nullrunden beim Gehalt in Folge hat das Kabinenpersonal guten Grund, einen Treffer zu landen. Die UFO-Mitglieder fordern fünf Prozent mehr Lohn und lehnen das weitere Auslagern ihrer Jobs ab. Ihre harte Arbeit, die durch ständige Freundlichkeit auf engstem Raum und eine nicht zu unterschätzende Verantwortung für die Sicherheit an Bord gekennzeichnet ist, verdient eine höhere Wertschätzung.
Bei allem Verständnis für die Lufthansa, die im gnadenlosen Wettbewerb steckt: Ihrem Ruf schadet es, an der letzten beweglichen Preisschraube - den Personalkosten - so weit zu drehen. Damit würde sie Methoden der Billig-Konkurrenz anwenden, statt wichtige Arbeit zu honorieren.
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