Neue OZ: Kommentar zu Republikaner
Osnabrück (ots)
Solide Show wird nicht reichen
Immerhin: Mit seiner Nominierungsrede hat der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney seine Anhänger zum Abschluss des Parteitages euphorisiert. Dank der zuvor nicht immer souveränen oder aber vorhersehbar martialischen Auftritte hat es lange gedauert.
Doch ob der gewohnt filmreif inszenierte Parteitagsauftritt tatsächlich die Wende im Wahlkampfendspurt bringt, darf bezweifelt werden. Denn bei allem Jubel der Republikaner: Überraschendes sucht man auch in Romneys Rede vergeblich. Natürlich ist die Nominierungsrede vor allem dazu da, Aufbruchsstimmung innerhalb der Partei zu erzeugen. Im Gedächtnis wird vielen eher der skurrile Auftritt des Hollywood-Oldies Clint Eastwood bleiben. Der unterhielt sich mit einem leeren Stuhl und nahm dem Hauptredner die Aufgabe der platten Obama-Schelte ab.
Allein dass Romney während seiner Ansprache auch ruhige, fast schon verständnisvolle Töne zu Obama und dessen erster Amtszeit fand, ist ein cleverer Schachzug. So könnte er gemäßigte Wechselwähler auf seine Seite ziehen.
Dabei steht er für alles andere als gemäßigte Politik. Das Parteiprogramm ist dagegen alles andere als gemäßigt und zeigt eine deutliche Abkehr vom Kurs des amtierenden Präsidenten. Wie zu erwarten war, ging Romney darauf nur oberflächlich ein. Schließlich drehte sich der Auftritt in erster Linie um seine Person statt um echte Problemlösungen.
Mit seinem soliden, um Fehlerfreiheit bemühten Auftritt hat Romney es jedoch verpasst, sich weiter zu profilieren. Bei den im Oktober anstehenden TV-Duellen mit dem rhetorisch glänzenden Obama wird ihm allein eine solide Show nicht reichen.
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