Neue OZ: Kommentar zu Forstwirtschaft
Osnabrück (ots)
Güter richtig abwägen
Der Wald ist den Deutschen lieb und teuer. Teuer nicht nur, weil verwundbar und schützenswert. Teuer ist er auch im ganz profanen Sinne: Der Rohstoff Holz hat großes Marktpotenzial. Die Nachfrage steigt und die Preise mit ihr. Dass die Niedersächsischen Landesforsten daran mitverdienen wollen, ist legitim. Doch als Verwalter des öffentlichen Waldes stehen sie zu Recht unter besonderer Beobachtung.
Ihre Forstkollegen im Bundesland Rheinland-Pfalz haben kein Problem damit, Umweltschützern offenzulegen, wo und wie viele Bäume sie fällen wollen. Der niedersächsische Landesbetrieb dagegen wertet solche Angaben als Betriebsgeheimnisse, die es vor Konkurrenten zu schützen gilt. Solide Argumente gibt es für beide Positionen. Aber welches ist das höhere Gut? Der Schutz wettbewerbsrelevanter Daten oder der Anspruch von Umweltschützern zu prüfen, wie mit öffentlichen Wäldern umgegangen wird? Entscheiden werden die Gerichte. Zu hoffen ist auf einen Kompromiss: Die Landesforsten können ohne Wettbewerbsnachteil wirtschaften. Zugleich wird der Wald vor schädlicher Profitmaximierung bewahrt.
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