Neue OZ: Kommentar zu Alkoholprävention bei Jugendlichen
Osnabrück (ots)
Das Limit muss für jeden gelten
Nur bei Grün - den Kindern ein Vorbild. Das Ampelschild, klein und bescheiden, birgt eigentlich eine ganz große pädagogische Leistung: Es spricht die Erwachsenen an, nimmt sie zum Schutz der Kinder in die Pflicht. Es wendet sich also an die Richtigen. Warum ist das bei der Alkoholprävention so schwer?
Die Kampagne "Kenn dein Limit" zeigt heftige Bilder und Videos, verdeutlicht Jugendlichen, wie peinlich, schmerzvoll oder gefährlich ein Sauf-Absturz werden kann. Es gibt Promillerechner im Internet, Datenblätter zur Wirkung von Alkohol, Kalorienzähler und Alkohol-Selbsttests. Alles zum Schutz der Heranwachsenden. Mit rückläufigen Kampftrinkerzahlen kann die Kampagne tatsächlich einen Teilerfolg verbuchen.
Solange aber Erwachsene sich nicht von den Aufklärungsbemühungen angesprochen fühlen, nützt das aufwendigste Jugendkonzept nichts. Erwachsene trinken am meisten, am häufigsten, am regelmäßigsten. Erwachsene versteigen sich immer wieder dazu, Alkohol an Jugendliche zu verkaufen, die mit rosigem Kindergesicht vor der Theke stehen. Erwachsene leben Kindern vor, wie fest der Alkohol in der Gesellschaft verankert ist. Wie hilflos - und verlogen - muss die Kampagne vor diesem Hintergrund erscheinen?
Aufklärung haben alle nötig. Sie weist den Weg. Diejenigen, die ihn schon kennen, dürfen ihn nicht verlassen. Schon gar nicht, wenn die Ampel auf Rot steht.
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