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Neue OZ: Kommentar zu Frauenquote

Osnabrück (ots)

Nur Symbolpolitik

Es kann nicht schaden, wenn der Bundesrat auf eine Frauenquote in Aufsichtsräten großer Unternehmen dringt - schließlich ist Gleichberechtigung auf vielen Führungsetagen immer noch ein Fremdwort. Viel nutzen wird der Vorstoß freilich auch nicht. Denn die große Koalition der Befürworter betreibt vor allem Symbolpolitik.

Das zeigen schon die Details der geforderten Quote. Gelten soll sie nur für börsennotierte und mitbestimmte Unternehmen. Und was ist mit dem Rest der Wirtschaft? Müssen nicht auch hier die Karrierechancen von Frauen verbessert werden? Sind Mitarbeiterinnen in kleinen Betrieben weniger wert als in großen?

Fragen über Fragen, die eines belegen: Eine Quote ist und bleibt eine Krücke. Mehr Erfolg verspricht eine zielgerichtete Förderung von Frauen, vor allem in den zukunftsträchtigen mathematischen und technischen Berufen. Und noch wichtiger bleibt es, gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu verändern. Beruf und Familie müssen wie selbstverständlich miteinander vereinbar sein.

Von solchen Verhältnissen ist Deutschland aber weit entfernt, wie die immer noch zuhauf fehlenden Kita-Plätze zeigen. Kurzum: Nicht Quoten, sondern konkrete Projekte sind das Gebot der Stunde. Davon würden Hunderttausende von Frauen (und Männern) profitieren und nicht nur einige Hundert. Solche Veränderungen sind freilich deutlich schwieriger als die kleine Lösung, die jetzt für so viel Aufregung sorgt.

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