All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Briefporto

Osnabrück (ots)

Die Masse macht's

Auf den ersten Blick betrifft die wichtigste Auswirkung der Porto-Erhöhungen bei der Post eher die Briefmarkensammler: Sie können ab 2013 auch Drei-Cent-Standardmarken in ihre Alben stecken. Da immer mehr Leute E-Mails oder SMS verschicken, anstatt Briefe zu schreiben, wird die von 55 auf 58 Cent minimal teurer gewordene Beförderung solcher Schreiben für die überwältigende Mehrheit der Haushalte kaum einen Unterschied machen - im Schnitt unter zehn Cent pro Monat.

Dass der Logistikkonzern nach 15 Jahren erstmals wieder etwas mehr Geld für den Standardbrief verlangt, ist also zu verschmerzen. Vor allem im Vergleich zum europäischen Ausland, wo das Versenden von Briefen und Karten generell einiges teurer ist.

Die Brisanz der Porto-Erhöhung wird erst auf den zweiten Blick ersichtlich: Der Staatsmonopolist will dadurch seinen operativen Gewinn in der Briefsparte bei 1,1 Milliarden Euro stabilisieren. Ohne mehr Geld von den einfachen Briefeschreibern zu verlangen, wird das jedoch immer schwieriger. Denn die Post steht im Großkunden-Geschäft mächtig unter Druck von privater Konkurrenz. Damit Unternehmen dem Marktführer die Treue halten, erhalten sie großzügige Rabatte.

Die Post geht den Weg des geringsten Widerstandes: Die einzelnen Verbraucher wehren sich nicht. In der Masse werden sie indes geschröpft.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 30.09.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Literatur / Israel / Günter Grass

    Osnabrück (ots) - Ist das provozierend? Alle drei Monate ein Schlagzeilen-Gewitter um Grass-Verse: Provoziert der Autor absichtlich, um die Medien auf Trab zu halten? Für sein Heldengedicht auf den Geheimnisverräter Vanunu gilt das sicher nicht. Grass setzt sich nicht erst seit heute für den israelischen Whistleblower ein. Schon 2010 protestierte er, als Vanunu nicht zur Verleihung der Ossietzky-Medaille nach Berlin ...

  • 30.09.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Georgien / Wahlen

    Osnabrück (ots) - Die Qual der Wahl Es ist noch gar nicht so lange her, da galt Georgien bei westlichen Politikern als demokratischer Leuchtturm unter den Ex-Sowjet-Republiken. Genauer gesagt 2005, als der frühere US-Präsident George W. Bush nur lobende Worte fand. Der ist mittlerweile genauso Geschichte wie Georgiens Tage als Vorzeigedemokratie. Der mit Russland vom Zaun gebrochene Krieg, jetzt die Folterbilder aus ...

  • 30.09.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan / NATO

    Osnabrück (ots) - Krieg ohne Ende Mit wahlkampfbedingter Verve nährt US-Präsident Barack Obama das Märchen vom Abzug aus Afghanistan im Jahr 2014. Dass ausländische Truppen dort noch auf Jahre hinaus gebunden sein werden, zeigt jetzt allerdings eine interne BND-Studie. Die Geheimdienstler dürften richtigliegen. Denn die Bilanz des NATO-Einsatzes ist nach mehr als einem Jahrzehnt verheerend. Das Bündnis hat es nie ...