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Neue OZ: Kommentar zu Obama/Romney/Fernsehduell

Osnabrück (ots)

Triumph der Verlogenheit

US-Präsident Barack Obama ist es vorzuwerfen, dass die Verlogenheit seines Herausforderers Mitt Romney im ersten Fernsehduell unwidersprochen triumphierte: Hielt ihm der Amtsinhaber in einer seiner wenigen Attacken vor, fünf Milliarden Dollar Steuererleichterungen vornehmlich für Reiche anzustreben, konterte Romney mit einer simplen Antwort: "Das ist nicht mein Plan."

Obwohl die Senkung im Parteiprogramm steht, blieb Obama sprachlos. Derweil inszenierte sich sein Rivale als energiegeladener Kümmerer. Fast auf Augenhöhe mit dem Präsidenten, konnte sich der Multimillionär sogar ein wenig neu erfinden, indem er mitunter Humor oder so etwas wie Herz zeigte. Steilvorlagen wie die Romney-Rede, in der dieser praktisch die Hälfte aller Amerikaner als Schmarotzer beschimpfte, tippte Obama nicht einmal an.

Dabei sind viele Zuschauer leicht zu überzeugen. Es kommt oft nicht auf das bessere Argument an. Detailverliebtheit ist sogar hinderlich. Psychologen wissen: Der Eindruck über das Gesagte hängt zu 80 Prozent von der Körpersprache ab. So hat Romney gewonnen. Obama muss schnell Tritt finden und in den verbleibenden beiden TV-Debatten besser auftreten.

Bislang glaubten 52 Prozent der Amerikaner, Obama verstehe mehr von den Wirtschaftsproblemen der Menschen - nur 39 Prozent sagten das über Romney. Ein großer Vorsprung, den eine einzige Debatte noch nicht zunichtemacht. Doch es folgen noch zwei Duelle.

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