Neue OZ: Kommentar zu Venezuela
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Osnabrück (ots)
Düstere Zukunft
Hugo Chávez darf seinen Traum vom sozialistischen Musterstaat weiterspinnen. Bis 2019 hat das venezolanische Volk seinem Präsidenten die Legitimation gegeben, die "bolivarische Revolution" fortzusetzen. Das bedeutet, die Wirtschaft wird noch stärker verstaatlicht und der Personenkult um Chávez ausgebaut. Milliarden-Einnahmen aus dem Erdölgeschäft fließen weiter in staatliche Sozialprogramme und unterstützen gleich gesinnte Regierungen wie etwa auf Kuba.
So sieht das Land einer düsteren Zukunft entgegen. Schon jetzt benötigen ganze Wirtschaftszweige dringend eine Modernisierung, doch ausländische Investoren wenden sich ab. Stromausfälle häufen sich, die Inflation explodiert. Die Armut im Land konnte Chávez zwar deutlich verringern, nicht aber die erschreckend hohe Kriminalität. Das größte Problem sind jedoch die zunehmende Spaltung der Gesellschaft und die Abwanderung der intellektuellen Elite.
Auch wenn Chavéz nun von Dialogbereitschaft spricht, wird er das Land kaum einen können, geschweige denn voranbringen. Solange das Öl weiter sprudelt, dürfte er allenfalls, ähnlich wie der vom Gas und Öl profitierende Putin, den Status quo halten. Die Bürger haben Chávez dennoch erneut das Vertrauen ausgesprochen, weil sie mit Herausforderer Henrique Capriles Radonski eine Umkehr zum unsozialen Neoliberalismus befürchteten. Venezuelas Königsweg liegt dazwischen.
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