Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Opel
Osnabrück (ots)
Erste Wahl
Wenn jemand Opel noch retten kann, dann ist es einer wie Karl-Thomas Neumann. Der Ingenieur ist ein ausgewiesener Fachmann der Branche und vor allem eines: geradlinig. Das zeigte sich bei seinem Kampf als Vorstandschef von Continental gegen die Übernahme durch den Konkurrenten Schaeffler, den er verlor. Das hat ihm aber nicht geschadet. Denn der VW-Konzern machte ihn verantwortlich für die Entwicklung von Elektroantrieben, schnell stand er dem äußerst wichtigen Chinageschäft vor. Neumann holte Marktanteile zurück, wurde schon als möglicher Nachfolger für Konzernchef Martin Winterkorn gehandelt. Am Schluss agierte er den VW-Oberen aber wohl doch zu erfolgreich. So fiel er im Sommer der Personalrochade im Konzern zum Opfer und wartet seitdem auf neue Aufgaben.
Wenn sich Neumann den neuen Job antun will, warten in Rüsselsheim viele Aufgaben auf ihn. Es ist höchste Zeit, dass die Opelaner und auch die Kunden erfahren, wie der Traditionsautobauer in die Zukunft steuern will. Das Hin und Her der GM-Chefs in Detroit darf so nicht mehr weitergehen. Konkurrent Ford ist da konsequenter: Aufgrund der Absatzzahlen in Europa werden drei Werke geschlossen, mehr als 6000 Leute verlieren ihren Job. Das ist bitter, aber ehrlich. Neumann ist als Mann des offenen Wortes bekannt, der Gesagtes auch durchzieht. So einen Manager braucht GM, wenn dem Konzern noch an der Europatochter gelegen ist.
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