Neue OZ: Kommentar zu Niederlande
Regierung
Osnabrück (ots)
Ja zu Europa
Auf die Niederländer kommen schwere Zeiten zu: Die Folgen des rigorosen Sparprogramms wird jeder Einzelne zu spüren bekommen, sei es beim Arztbesuch, bei den Mieten oder der Mehrwertsteuer. Diese bitteren Pillen sind eine Konsequenz des pro-europäischen Kurses, den die Regierungskoalition aus Rechtsliberalen und Sozialdemokraten verfolgt. Wohlgemerkt: Die Wähler, die diesen Parteien im September ihre Stimme und damit eine Mehrheit gaben, kannten die Marschrichtung und die ehrgeizigen Sparziele. Da ist Ärger zwar verständlich, überraschend kommen die drastischen Einschnitte jedoch nicht.
Die nun vereidigte Regierung verrät zweierlei über die Niederlande. Zum einen konnte auch das angekündigte Sparprogramm die Menschen nicht davon abhalten, sich für ein Ja zur Europäischen Union zu entscheiden. Das ist in Krisenzeiten eine erfreuliche Botschaft, die in Brüssel für erleichtertes Aufatmen sorgt. Zum anderen drückt das Bündnis die tiefe und verständliche Sehnsucht der Niederländer nach politischer Stabilität aus. Lediglich 18 Monate hielt die letzte Koalition. Auch wenn die jetzige keine Liebesheirat ist: Die Chancen stehen gut, dass nun eine handlungsfähige Regierung das Zepter übernommen hat. Das wäre sowohl dem Land als auch Europa zu wünschen.
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