Neue OZ: Kommentar zu Prozesse
Verkehr
Osnabrück (ots)
Druck auf Niedersachsen wächst
Jeden Tag 25 000 schleichende und stinkende Fahrzeuge vor der Haustür, hupende Schwerlaster im Schneckentempo, rußgeschwärzte Hauswände rechts und links der Ortsdurchfahrten: Seit vielen Jahren klagen die Anwohner entlang der B 68 in Ostwestfalen über unerträglichen Durchgangsverkehr. Eine ganze Region erstickt im Mief und sehnt nach jahrzehntelangen Planungen und juristischem Gezerre den Lückenschluss der A 33 herbei. Die 130 Seiten umfassende Klage des BUND gegen den 1200 Seiten starken Planfeststellungsbeschluss und die auf 240 Seiten zusammengefasste Erwiderung der Bezirksregierung sind das vorerst letzte Kapitel dieser scheinbar unendlichen Geschichte.
Das Gerangel um den Weiterbau dürfte mit dem Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts nun ein glückliches Ende finden, denn zu Recht hat der 9. Senat entschieden, dass das öffentliche Interesse gegenüber den naturschutzrechtlichen Bedenken höher einzustufen ist. Das Wohl der geplagten Anlieger wiegt schwerer als die Heimat der Bechsteinfledermaus.
Die A-33-Lücke im benachbarten Bundesland wird nach der wegweisenden Entscheidung aus Leipzig alsbald geschlossen. Ostwestfalen atmet auf. Gleichzeitig wird damit der Druck auf die niedersächsischen Nachbarn erhöht. Der Lückenschluss im Norden zur A 1 bei Wallenhorst wird zu einer immer größeren Verpflichtung.
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