Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur/EU/Krise
Osnabrück (ots)
Überall Klippen
Deutschland eine Insel der Seligen? Das war gestern. Inzwischen verdunkelt sich auch hierzulande der Konjunkturhimmel zusehends. Die europäische Staatsschuldenkrise zieht Kreise. Das kann auch gar nicht anders sein. Denn immerhin gehen 40 Prozent der deutschen Exporte in die Euro-Zone. Und wenn die Wirtschaft dort schrumpft, sinkt die Nachfrage bei deutschen Herstellern und Dienstleistern.
Damit nicht genug, entwickelt sich auch die chinesische Wirtschaft nicht mehr so stürmisch wie in der jüngeren Vergangenheit. Und in den USA droht gar ein starker Einbruch der Konjunktur, wenn das Staatsschiff auf die sogenannte fiskalische Klippe auflaufen sollte und es dann zu Steuererhöhungen und Kürzungen öffentlicher Ausgaben kommt. Auch die weiteren Aussichten sind mithin trübe.
Zudem bleibt die Staatsschuldenkrise eine immense Herausforderung. Im Falle Griechenlands ist schon von einem weiteren Schuldenschnitt und sogar von direkten Transferzahlungen die Rede. Mit anderen Worten: Kredite allein reichen offensichtlich nicht mehr, jetzt fließt womöglich schon bald deutsches Steuergeld direkt auf Konten in Griechenland.
All dies zeigt: Das Krisenmanagement funktioniert immer noch nicht, und es greift zu kurz. Die Rezession ist auch das Resultat übertriebener Sparmaßnahmen. Ebenso sehr wie Strukturreformen benötigen die Krisenstaaten Wachstumsimpulse in Form von Investitionsprogrammen.
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