Neue OZ: Kommentar zu Schulpolitik
Osnabrück (ots)
Endlich!
Es mag sein, dass der Föderalismus in Deutschland seine historische Berechtigung hat. Der Schulpolitik steht die Autonomie der Länder in Bildungsfragen aber seit jeher unnötig im Weg: Ob Oberschule oder achtjähriges Gymnasium, Vorschuljahr oder Zentralabitur, Inklusion oder eben Lehrerausbildung - jedes Land hat eigene Regeln.
Die Konsequenz: Umzüge von einem Bundesland ins andere sind fast zwangsläufig eine Herausforderung - für Schüler, Eltern und Lehrer. Doch schlimmer noch: Weil einheitliche Standards fehlen, liegt Deutschland in internationalen Bildungsstudien nur im Mittelmaß - peinlich für ein Land der Dichter und Denker.
Nun aber wollen die Länder dem föderalen Irrsinn ein Ende setzen - endlich! Die wechselseitige Anerkennung von Lehrerexamen ist zwar nur ein Anfang, doch er erfolgt an der sinnvollsten Stelle, schließlich steht und fällt die Qualität von Schulbildung mit der Qualität der Lehrer. Ihnen künstliche Grenzen aufzuerlegen war schon immer Unfug, da es einen freien, bundesweiten Wettbewerb um die besten Köpfe so nicht geben konnte.
Damit junge Lehrer aber tatsächlich in allen Bundesländern punkten können, muss ihr Studium bundesweit einheitlich gut sein. Die Länder sollten die Mobilität von Lehrern also schon allein deshalb schnellstens verbindlich regeln, um ihren klammen Hochschulen ihren Anteil an den jährlich 50 Millionen Euro aus Ministerin Schavans "Qualitätsoffensive" zu sichern.
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