All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Internetpranger

Osnabrück (ots)

Schaf im Wolfspelz

Was wurde um die Überarbeitung des Verbraucherinformationsgesetzes gerungen! Vor allem die Pflicht zur Veröffentlichung von Hygieneverstößen unter Nennung der Betriebe sorgte für Gesprächsstoff. Doch spätestens jetzt zeigt sich das wahre Gesicht der Novelle: Sie ist ein Schaf im Wolfspelz.

Zumindest, was Niedersachsen angeht. Denn während Nordrhein-Westfalen und Bayern Missstände anprangern, wird der Verbraucher hier im Unklaren gelassen, bei welchen Betrieben die Behörden Bedenken hatten. Das ist unfair. Wieso darf der Niedersachse nicht wissen, wenn es in der Frittenbude um die Ecke schimmelt? Wer einen Gastronomiebetrieb betritt, der gewährt dem Gastronomen einen Vertrauensvorschuss. Der Kunde verlässt sich darauf, dass der Betreiber seine Arbeit ordentlich und vor allem sauber macht. Ist das nicht der Fall, hat der Gastronom das Vertrauen und damit das Geld auch nicht verdient. Erst recht nicht, wenn er die Gesundheit seiner Kunden aufs Spiel setzt.

Das schlägt aus Sicht des Verbraucherschutzes ganz klar das Argument der wirtschaftlichen Folgen, die eine Veröffentlichung im Netz für Betriebe haben könnte. Wohlgemerkt: könnte. Denn die Übersicht der Hygienesünder ist gut versteckt. Die jetzige Regelung gaukelt also in zweifacher Hinsicht Transparenz vor, wo keine ist. Für die Behörden muss gelten: mehr Pflichtbewusstsein im Sinne des Verbrauchers und weniger Angst vor juristischen Auseinandersetzungen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 29.11.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu NPD-Verbot

    Osnabrück (ots) - In die Offensive Ein Konfliktthema in der niedersächsischen Landespolitik ist abgeräumt. Nachdem die meisten Bundesländer bereits vorzeitig auf ein erneutes NPD-Verbotsverfahren eingeschwenkt waren, verspürte Ministerpräsident David McAllister offenbar keine Lust mehr, sich in dieser Problematik kurz vor der Wahl zu verkämpfen. Er gab den Weg frei für einen zweiten Anlauf in Karlsruhe - und sorgte damit für Konsens im heimischen Parteienlager. Das ...

  • 29.11.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Konjunktur

    Osnabrück (ots) - Nur keine Trübsal Fünfzig Prozent der Wirtschaft sind Psychologie, hat einst Ludwig Erhard gesagt. Es ist an der Zeit, sich dies einmal mehr in Erinnerung zu rufen. Denn die Konjunktur lässt nach, und damit droht auch wieder mehr Menschen die Arbeitslosigkeit. Trotzdem gibt es keinen Grund, Trübsal zu blasen und die Situation schlechtzureden. Stattdessen bleibt festzuhalten: Deutschland ist ökonomisch gut aufgestellt und international höchst ...

  • 29.11.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Palästina-Entscheidung

    Osnabrück (ots) - Der Friedensvision geschadet Mit dem Mut der Verzweiflung hat die Autonomiebehörde der Palästinenser ihren Antrag auf Anerkennung als Beobachterstaat zur Abstimmung in der UN-Vollversammlung gebracht. Es ist verständlich, dass Präsident Mahmud Abbas seinem territorial bedrängten, sozial armen und psychologisch verängstigten Volk eine stärkere Stimme geben will. Dieses kurzfristige Ziel dürfte er ...