Neue OZ: Kommentar zu USA
Regierung
Kerry
Osnabrück (ots)
Loyaler Soldat des Präsidenten
Um als Außenminister in die großen Fußstapfen von Hillary Clinton zu treten, hat John Kerry das politische Format: Selbst die republikanische Opposition lobt den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses für dessen Expertise. Vergessen die Zeit, als sie ihn als Schwätzer und privilegierten Ostküsten-Liberalen schmähten.
Der Präsidentschaftskandidat aus dem Jahr 2004 ist hervorragend geeignet für den Job. Über die Jahrzehnte hat er ein dichtes und weltweites Netz an diplomatischen Kontakten aufgebaut. Der loyale Präsidenten-Soldat genießt das absolute Vertrauen Barack Obamas. Der schickte ihn etwa 2009 nach Afghanistan, um mit Staatschef Karsai die anstehenden Wahlen zu besprechen. Ein Jahr später half der Vietnam-Veteran bei der Umsetzung des Abkommens mit Russland über die Abrüstung von Nuklearwaffen.
Aus europäischer Sicht ist Kerry eine sehr gute Wahl: Er steht im Ruf, Transatlantiker alter Schule zu sein. Trotz aktueller Krisen wie denen in Iran, Ägypten und der stetig wachsenden Bedeutung Asiens dürfte Kerry Europa als Partner kaum vergessen.
Innenpolitisch muss Obama aber einen Wermutstropfen verkraften: Wechselt Kerry in die Regierung, muss sein Senatssitz neu besetzt werden. Der Republikaner Scott Brown hätte Chancen, wieder einzuziehen. Die Demokratenmehrheit im Senat würde um eine auf sechs Stimmen schmelzen - die politische Debatte für Obama härter.
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