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Neue OZ: Kommentar zu Niederlande
Amsterdam
Eberhard van der Laan

Osnabrück (ots)

Asoziale Idee

Der Amsterdamer Bürgermeister Eberhard van der Laan will systematische Unruhestifter bis zu sechs Monate in Container verbannen. Der Wille ist löblich, gegen Intoleranz und Aggression vorzugehen.

Doch die Stadt beschreitet mit dieser Idee einen falschen Weg. Ohne strafrechtlichen Hintergrund darf die Kommune Störenfriede und Aggressive nicht einfach aussondern. Es ist Aufgabe der Gerichte, Nachbarschaftsstreitigkeiten zu verhandeln.

Des Weiteren ist die Idee nicht neu. Van der Laans Vorstoß erinnert doch stark an den des Geert Wilders. Der Rechtspopulist hatte vor etwa einem Jahr eine ähnliche Idee: "Abschaum-Dörfer" für "Gesindel".

Nun will die Stadtregierung aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen die Container für Unruhestifter umsetzen, um eine laut van der Laan "verkehrte Welt" geradezurücken. Gemobbte und Diskriminierte sollen nicht länger wegziehen, sondern Mobbende und Diskriminierende.

Erschreckend ist, dass ganze Familien monatelang umgesiedelt werden sollen, wenn etwa der minderjährige Sohn zum Störenfried abgestempelt wird. Sippenhaft ist schlichtweg nicht hinnehmbar.

Die Niederländer sollten sich wieder vermehrt auf das besinnen, wofür sie lange Zeit bekannt waren, woran es aber seit Jahren hakt: an der Liberalität. Bleibt zu hoffen, dass keine weiteren Städte - egal wo - der asozialen Idee der "Aso-Wohnungen" nacheifern.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: +49(0)541/310 207

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