Neue OZ: Kommentar zu Golden Globes
Osnabrück (ots)
Amerika spricht über sich selbst
In "Lincoln" und "Django Unchained" opponieren ein weißer Präsident und ein schwarzer Revolverheld gegen die Sklaverei. Ben Afflecks "Argo" erzählt von einem CIA-Husarenstück im Teheran der späten 70er. Kathryn Bigelows "Zero Dark Thirty" blendet von 9/11 zur Folter des War against terror über. Und die Serie "Homeland" verhandelt die Kriegsgefangenschaft eines Irak-Kämpfers - und dessen mögliche Umdrehung durch den Gegner.
In den Siegern der Golden Globes spricht Amerika über seine Geschichte. Die Stoffe stehen für die Zerrissenheit des Landes. Hier gelingt dem weißen Mann die historische Befreiungstat ("Lincoln"). Dort bricht die Begegnung mit dem Feind das Vertrauen in die eigenen Leute ("Homeland"). Ein Film zeigt Geheimdienstler als clevere Trickser ("Argo"). Im nächsten führt die Jagd auf bin Laden in einen Strudel schmutziger Gewalt. Jeder Beitrag, von denen viele in Deutschland noch nicht zu sehen waren, kommt zu sehr unterschiedlichen Urteilen. Dass sie überhaupt so erfolgreich sind, spricht für die Debattenstärke des Kinos.
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