Neue OZ: Kommentar zu USA
Kriminalität
Waffengesetze
Osnabrück (ots)
Es braucht eine Allianz der Vernünftigen
Die Debatte um schärfere Waffengesetze in den USA droht in einem Minimalkompromiss zu enden. Die von Vizepräsident Joe Biden erarbeiteten Vorschläge werden in Gänze kaum eine Mehrheit in Senat und Abgeordnetenhaus finden. Und ohne die Unterstützung der beiden Kammern bleibt US-Präsident Obama nichts anderes übrig, als per Dekret an ganz kleinen Stellschrauben zu drehen.
Doch mehr scheint angesichts der politischen Verhältnisse in den USA derzeit nicht möglich. Die in ihrer Wildwest-Romantik verharrenden Waffennarren unter den US-Politikern verhindern das, was es eigentlich bräuchte: eine Zeitenwende. Doch ein solches gesellschaftliches Großprojekt lässt sich noch nicht einmal im Windschatten des erschütternden Massakers von Newtown von heute auf morgen realisieren.
Im vergangenen Jahrhundert war die Rassenfrage eine der größten innenpolitischen Herausforderungen der stolzen Nation. Deren Überwindung gelang, weil ganz oben an den kleinen politischen Stellschrauben gedreht wurde. Und weil ganz unten die Menschen trotz immer wieder erfolgter Rückschläge ihren Willen zum Wandel bekundeten und damit den Druck auf die Entscheidungsträger erhöhten. Dieses Vorgehen kann Vorbild sein, wenn der alltägliche Waffen-Wahnsinn auf Amerikas Straßen ein Ende haben soll. Es braucht eine Allianz der Vernünftigen gegen diejenigen, die den Hass säen: die Waffenlobby.
Dirk Fisser
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