All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu EU
Fischerei

Osnabrück (ots)

Lebensgrundlage in Gefahr

Dieser Schritt war überfällig. Das Votum des EU-Parlaments, den Rückwurf irrtümlich gefangener Fische zu verbieten, ist ein erstes wirksames Mittel gegen Überfischung. Wer sogleich von einem historischen Tag für die Meere fabuliert, übertreibt allerdings reichlich. Zum Jubelgesang mancher Politiker und Umweltschützer besteht vor allem deshalb kein Anlass, weil längst nicht klar ist, wie die zuständigen EU-Minister den Parlamentsvorschlag umsetzen.

Dass etwas geschehen muss, dürfte indes auch unter Fischern unumstritten sein. Liefe alles so weiter wie bisher, ginge ihnen nämlich vollends die Lebensgrundlage verloren. Schließlich gelten drei Viertel der europäischen Bestände als überfischt. Was bekanntlich den unsäglichen Nebeneffekt hat, dass EU-Fischer sich in fremden Gewässern etwa vor Afrika tummeln, und dort mit riesigen Trawlern heimischen Kleinfischern unfaire Konkurrenz machen.

Die europäischen Fischereiminister sind also gut beraten, den Parlamentsentscheid nicht zu verwässern. Ansonsten bleibt die Verpflichtung der EU, von 2015 an eine nachhaltige Fischerei zu betreiben, in weiter Ferne. Das Rückwurfverbot allein reicht gleichwohl nicht: Geklärt werden muss, wie die Kontrolle einer solchen Vorgabe ohne zu viel Bürokratie für Fischer möglich ist. Sinnvoll ist zudem, die Vermarktung unerwünschten Beifangs zu lockern, selbst wenn dieser nicht ganz EU-Maßen entspricht.

Klaus Jongebloed

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 06.02.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Medizin

    Osnabrück (ots) - Ein fundamentales Recht Mit seinem Urteil erleichtert das Oberverwaltungsgericht Hamm mehr als einhunderttausend per Samenspende gezeugten Kindern das Leben: Für sie wird es deutlich einfacher, die Identität ihres leiblichen Vaters herauszufinden. Es ist auch ein gutes Urteil, weil es den betroffenen Kindern ein fundamentales Recht einräumt: Kenntnis über die eigene Abstammung zu haben. Allerdings ...

  • 06.02.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Personalien / Schavan / Doktorarbeit

    Osnabrück (ots) - Der kühle Hauch des Abschieds Nein, eine Job-Garantie für Annette Schavan war das nicht. Die Bundeskanzlerin hat ihrer angeschlagenen Bildungsministerin zwar ihr Vertrauen ausgesprochen, in der heiklen Rücktrittsfrage aber nur einen Aufschub gewährt. Der könnte schon am Freitagabend beendet sein, wenn Schavan von ihrer Dienstreise nach Südafrika zurückkehrt und erstmals nach Entzug ihres ...

  • 06.02.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Theater / Tanz

    Osnabrück (ots) - Es schreit nach beherztem Neuanfang Zwei internationale Tanzstars kündigen innerhalb nur einer Woche ihren Rückzug aus Berlin an. Die Ära Vladimir Malakhov und die Ära von Sasha Waltz in Berlin gehen zu Ende: Ein Vertreter des klassischen und eine Vertreterin des zeitgenössischen spartenübergreifenden Tanzes verlassen damit die Hauptstadt. Diese Nachricht und die Umstände, die zu diesen ...