Neue OZ: Kommentar zu Versicherungen
Allianz
Osnabrück (ots)
Neue Angebote machen
Vom Gewinnsprung bei Europas größtem Versicherungskonzern geht ein Hoffnungsschimmer für den Finanzmarkt aus. Trotz des Niedrigzinsumfeldes und trotz der Belastungen durch den verheerenden Wirbelsturm "Sandy" an der amerikanischen Ostküste hat die Allianz 2012 das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte erwirtschaftet. Wachstum brachte vor allem das Fondsgeschäft. Allianz-Chef Michael Diekmann setzt nach eigenem Bekunden großes Vertrauen in den europäischen Markt, sogar in den italienischen. Dort hat der Konzern seine Investitionen in Staatsanleihen leicht erhöht. Die milliardenschweren Abschreibungen auf griechische Anleihen von 2011 sind Geschichte.
Diekmann gibt sich angriffslustig. Statt eine üppige Dividende auszuzahlen, will er das Geld beisammenhalten und deutet Appetit auf Übernahmen an. Mit der Idee, die Regionalversicherung Provinzial Nordwest zu kaufen, ist er vorerst abgeblitzt. Aber die Gegner dieses Vorhabens bei den Sparkassen und Kommunen täuschen sich, wenn sie glauben, es sei für die Allianz vom Tisch. Bei aller Zuversicht jedoch bleibt der Branchenprimus die Lösung eines Kernproblems seiner Zunft schuldig: Viele junge Erwachsene binden sich nicht mehr an Lebensversicherungen. Und die Abbrecherquote bei denen, die es noch tun, ist hoch. Vom Marktführer kann man erwarten, dass er mit neuen, überzeugenden Angeboten vorangeht.
Christian Schaudwet
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