Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Osnabrück (ots)
Wirkung in die Fläche
Krise? Welche Krise, möchte man fragen. 15 der größten deutschen Unternehmen haben in den letzten zwei Wochen Zahlen zur jüngsten Geschäftsentwicklung präsentiert. Sie bewegen sich zum großen Teil weiter auf Rekordkurs. So etwa der niedersächsische DAX-Rückkehrer Conti, dessen Aktionäre sich über eine nie dagewesene Dividende freuen können. Niedersachsen ist VW-Land, und aus Wolfsburg sind vorab ebenfalls Rekordzahlen für 2012 gemeldet worden. Wofür der größte Autobauer des Kontinents aber auch steht, ist die gewachsene Unabhängigkeit der deutschen Industrie-Riesen von Europa. Gute Geschäfte vor allem in Asien gleichen Einbußen in den Euro-Krisenländern aus.
Davon profitieren auch der Westen Niedersachsens und der Mittelstand. Adidas errichtet hier ein großes Logistikzentrum, BASF konzentriert hier Forschung und Entwicklung in einem wichtigen Kunststoffbereich, Volkswagen betreibt Werke in Emden und Osnabrück. Das alles zieht Aufträge für heimische Unternehmen nach sich. Und Versorger wie die Deutsche Post, die Telekom oder RWE sind weiterhin wichtige Arbeitgeber gerade in den Flächenregionen. Milliardengewinne und Macht der Konzerne anzuprangern, ist in Deutschland Volkssport. Dabei wird oft vergessen, wie eng das eigene Wohlergehen mit der Entwicklung der größten börsennotierten Unternehmen zusammenhängt. Der Mittelstand ist zwar das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, allein könnte er aber nicht bestehen.
Norbert Meyer
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