Neue OZ: Kommentar zu Banken
Volks- und Raiffeisenbanken
Osnabrück (ots)
Fette Jahre nutzen
Kein Zweifel, neben den Sparkassen gehören auch die Volks- und Raiffeisenbanken zu den Gewinnern der Finanzkrise. Während sich private Geldhäuser wie Commerzbank oder Deutsche Bank mehr oder weniger neue Geschäftsmodelle einfallen lassen müssen, setzen öffentlich-rechtliche oder genossenschaftlich organisierte Institute einfach auf das Altbewährte. Die Kunden schätzen das offenbar, wie die steigenden Spareinlagen und das wachsende Volumen gewährter Kredite zeigen.
Dennoch ist die Welt auch für diese Institute nicht ganz und gar rosig. Das liegt vor allem an gesellschaftlichen Megatrends wie der Urbanisierung: Immer mehr Menschen, vor allem die jungen, leben lieber in der Stadt als auf dem Land. Damit verlieren Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken allmählich einen Trumpf, den sie bisher problemlos ausspielen konnten: Im Gegensatz zu Privatbanken sind sie in der Fläche stark vertreten, wo sie vor allem an mittelständischen Unternehmen verdienen.
Längst haben aber auch Commerzbank oder Deutsche Bank Mittelständler wiederentdeckt, buhlen außerdem verstärkt um die Gunst von Privatkunden. Demografische Entwicklung und Verstädterung spielen ihnen dabei in die Hände. Das sind zwar langfristige Trends. Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken müssen sich aber schon heute überlegen, wie sie in den Städten mehr Kunden gewinnen wollen. Sonst werden den fetten Jahren magere folgen.
Georg Kern
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