Neue OZ: Kommentar zu Syrien
Osnabrück (ots)
Waffenhilfe wäre Wahnsinn
Der Plan von Frankreichs Präsident François Hollande, syrische Rebellen mit Waffen zu versorgen, ist Wahnsinn. Zweifelsohne lässt sich das quälende Gefühl der Hilflosigkeit nur schwer aushalten, das den Beobachter angesichts des Blutvergießens im Bürgerkriegsland erfasst. Und möglicherweise würde eine so geartete Unterstützung der Regimegegner den Eindruck vermitteln, nun endlich etwas zu tun, statt nur tatenlos zuzusehen. Aber dieser Aktionismus würde dafür sorgen, dass sich die Syrer noch effektiver Leid zufügen könnten. Das darf keine Option sein.
Mit seinem jüngsten Vorstoß untermauert Hollande den Eindruck, dass Frankreich eine Führungsposition auf dem Parkett der Weltpolitik anstrebt. Euphorisiert durch den Militäreinsatz in Mali, prescht er selbstbewusst vor und kündigt eigene Schritte an, sollten sich die restlichen EU-Staaten seinem irrwitzigen Vorhaben nicht anschließen. Dank solcher rücksichtslosen Alleingänge sind die Europäer meilenweit davon entfernt, außenpolitisch mit einer Stimme zu sprechen. Im syrischen Blutbad mischen schon jetzt ausländische Kräfte mit. Waffenlieferungen an die Rebellen wären eine Provokation für die Unterstützer von Präsident Baschar al-Assad und hätten vermutlich ein Wettrüsten zur Folge. Es wäre der nächste Schritt des Konflikts auf dem Weg zum Stellvertreter-Krieg.
Franziska Holthaus
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